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Stadt und Leben

Tourismus – die Zukunft des Reisens (1)

Frau in gelbem Regenmantel steht auf einem Felsen und schaut auf eine Landschaft
© Lucas Wesney/Unsplash

 

Der Tourismus ist im Jahr 2020 mit der Pandemie und den daraus resultierenden Reisebeschränkungen von heute auf morgen komplett eingebrochen. Wo eben noch Massen an Besucherinnen und Besuchern beliebte Städte bevölkerten, wo sich an schönen Aussichtspunkten die Touristinnen und Touristen für ein Selfie anstellten, wo sich die Sonnenanbetenden an den Stränden drängelten,  herrschte plötzlich gähnende Leere. Eine Zwangspause, die vor allem für jene schwierig war und ist, die vom Tourismus leben. Doch hat der Stillstand in der Tourismusbranche nicht auch Vorteile? Bereits vor der Pandemie war klar, dass der schnelle Massentourismus massive Probleme aufwirft: Luftverschmutzung, Müll, Preissteigerung oder den Verlust der lokalen Kultur.

Reisen soll Spaß machen, den Horizont erweitern, im Idealfall die lokale Bevölkerung unterstützen – und auf keinen Fall Schaden anrichten. Wir möchten in fremde Kulturen eintauchen und die Natur in ihrer schönsten Form erleben. Die Pandemie zwingt uns zum Umdenken: Wollen wir persönlich und als Gesellschaft die schädlichen Aspekte des Reisens weiterhin in Kauf nehmen? Oder wollen wir einen sanfteren, nachhaltigen Tourismus fördern?

Das Reiseportal „Urlaubspiraten“ hat im Jahr 2019, also noch vor der Pandemie, eine Umfrage zum Thema nachhaltiges Reisen in seiner Community gestartet. 56 Prozent der circa 2.000 Teilnehmenden waren zwischen 18 und 34 Jahren alt. Auf die Frage, ob sie versuchen, sich beim Reisen besonders umweltbewusst zu verhalten (beispielsweise regionale Produkte zu essen, kein Wasser zu verschwenden, Müll zu trennen etc.), antworteten 33 Prozent mit „Ja, das ist mir sehr wichtig“, 58 Prozent mit „Ich versuche es, aber es klappt nicht immer“ und lediglich 9 Prozent mit „Nein, darauf lege ich auf Reisen keinen Wert.“ 87 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf Reisen Aktivitäten oder Produkte bevorzugen, die regionale Anbieter unterstützen und 68 Prozent wollten bei der nächsten Urlaubsplanung ökologische Aspekte berücksichtigen.

Wir haben verschiedene Expertinnen und Experten gefragt, wie sie die Zukunft des Tourismus sehen. Sie geben man Tipps, wie man bewusster reisen kann.

bevölkern: hier: Viele Menschen sind an einem Ort.
die Sonnenanbetenden: Personen, die sich gern in die Sonne legen
es herrscht gähnende Leere: Es ist sehr leer. Niemand ist dort.
es herrscht gähnende Leere: Es ist sehr leer. Niemand ist dort.
die Zwangspause, die Zwangspausen: eine Pause, die nicht freiwillig ist
den Horizont erweitern: Neues lernen und neue Erfahrungen machen; neue Perspektiven gewinnen; offen für Neues
in Kauf nehmen: eine negative Seite einer ansonsten guten Sache akzeptieren
sanft: ruhig; friedlich; hier: mit weniger Menschen
berücksichtigen: beachten; denken an; einplanen