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Janne und Nicholas: Zelten am Badesee und die Bedeutung von „Sawubona“

Zwei junge Männer vor einer grünen Lorbeerhecke.
Nicholas und Janne | © privat

Janne ist Schüler des Rupert-Neß-Gymnasiums in Wangen im Allgäu. Besonders das Thema Sport hat ihn und seinen Austauschpartner Nicholas verbunden.

Vor der Begegnung mit meinem Austauschschüler war ich zuversichtlich. Ich war mir sicher, dass wir uns gut verstehen würden, und habe mich einfach auf eine schöne Zeit mit netten Leuten gefreut. Und wirklich: Mit Nicholas kam ich super klar, wir machen beide Sport und haben gleiche Interessen.

Am schönsten war unsere Zeltübernachtung am Badesee Röhrenmoos. Dort haben wir uns viel unterhalten, vor allem über Sport und Freizeit. Wir haben vieles gemeinsam. Aber es gibt auch Unterschiede. In Südafrika ist es gefährlicher als bei uns in Deutschland und es gibt eine große Schere zwischen Arm und Reich.

Besonders überrascht hat mich, dass alle Austauschschüler der Deutschen Schule Johannesburg ein sehr gutes Verhältnis untereinander haben. Durch die Begegnungen habe ich sogar ein paar Wörter auf Afrikaans gelernt und einiges über das Thema Rassentrennung erfahren. Das war schlimm und ist gar nicht so lange her.

Mein Tipp an andere, die an einem Austausch interessiert sind? Einfach mitmachen! Man findet neue Freunde und lernt ein neues Land kennen.

Nicholas ist Schüler der Deutschen Schule Johannesburg in Südafrika. Das Thema „Sawubona“ begleitete ihn und seinen Austauschpartner Janne.

Zwei junge Männer auf einem Badesteg Nicholas und Janne | © privat

Auf den Austausch habe ich mich sehr gefreut und vor allem darauf, neue Leute kennenzulernen und die Schule in Deutschland zu besuchen. Ich war sehr überrascht, wie freundlich die Leute sind. Besonders gefiel mir unser Wochenende am Badesee Röhrenmoos, inmitten von Wiesen und Wäldern. Dort haben wir gemeinsam gezeltet und viel geredet.

Wir haben uns mit dem Thema „Sawubona“ beschäftigt. So begrüßen sich die Menschen der Volksgruppe der Zulu. Es bedeutet: sich sehen, sich entdecken, sich erkennen, sich kennenlernen, sich im Auge behalten, sich wiedersehen … Wir haben viel darüber gesprochen. Unter diesem Motto haben wir die Lebenswelt des anderen besser kennengelernt, in der Schule, in der Freizeit und im Alltag.

Das finde ich in Deutschland besonders: Sprudelwasser! Ich verstehe nicht, wie Leute nur Sprudelwasser trinken können. Janne und ich haben aber auch viel gemeinsam: Wir sind beide sehr sportlich. Sport verbindet uns. Unsere Schulen sind aber unterschiedlich. Ich finde, der Unterricht in Deutschland ist viel schwieriger.

Der Austausch hat sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!


 

das Allgäu: süddeutsche Landschaft
zuversichtlich: hoffnungsvoll, optimistisch
klarkommen: sich gut mit jemandem verstehen
klarkommen: sich gut mit jemandem verstehen
die Zeltübernachtung, die Zeltübernachtungen: Hier: eine Nacht im Zelt schlafen; Ein Zelt ist ein einfaches Konstrukt/Haus aus Stangen und Stoff.
eine große Schere: hier: ein großer Unterschied
überraschen: anders sein als erwartet
ein sehr gutes Verhältnis haben: hier: sehr freundlich sein miteinander
ein sehr gutes Verhältnis haben: hier: sehr freundlich sein miteinander
die Rassentrennung: (diskriminierende) Trennung der Menschen in einer Gesellschaft nach ihrer Rasse; Hinweis: Der Begriff Rasse gilt in Bezug auf Menschen aufgrund der stark diskriminierenden historischen Verwendung als nicht mehr akzeptabel.
begleiten: hier: Das Thema „Sawubona“ war für sie während der ganzen Zeit, die sie zusammen waren, sehr wichtig.
inmitten von: mitten in, umgeben von
zelten: in einem Zelt schlafen
die Volksgruppe, die Volksgruppen: ethnische Gruppe in einem Staat/in einer Gemeinschaft; oft auch nationale Minderheit
sich im Auge behalten: Kontakt halten, in Verbindung bleiben
das Motto, die Mottos: oft ein kurzer Satz, der eine Idee oder eine Einstellung vermittelt
die Lebenswelt, die Lebenswelten: Welt/Situation, in der man lebt
das Sprudelwasser: Mineralwasser, Wasser mit Kohlensäure