Die Klimabewegung hat dank der Kräfte junger Menschen weltweit Fahrt aufgenommen. Junge Leute versuchen, Regierungen dazu zu kriegen, die Klimakrise zu bekämpfen. Aber sie stoßen nur bedingt auf offene Ohren. Joel Lev-Tov hat sich die Klimabewegung weltweit angeschaut. In dem ersten von vier Artikeln geht es um die Klimabewegung in Deutschland.
Man könnte meinen, dass Europa Vorreiter in der Klimabewegung ist. Besonders in Deutschland scheint sich alles um das Klima zu drehen: Selbst die erzkonservative CSU verfolgte in der letzten Bundeswahl eine Klima-Offensive und Klima scheint „in“ zu sein.
Aber der Anschein trügt, meinen Aktivisten. Deutschland habe im letzten Jahr so viele Geländewagen wie noch nie zugelassen. „Hier läuft einfach so viel schief“, sagte der 22-jährige Adrian Paxmann, der in der Nähe von Köln Klimastreiks organisiert. Deutschland sei zwar auf einem grünen Trend, aber es sei sehr schwer, Leute dazu zu bringen, ihre grüne Denkweise in ihr eigenes Leben zu integrieren.
Fridays for Future Deutschland versuche sich zwar von politischen Parteien zu distanzieren, aber dies klappe nicht immer, weil Fridays for Future keine unpolitische Organisation sei. Fridays for Future Deutschland habe sich mit der Antifa-Bewegung und mit den syrischen Kurden solidarisiert, eine Entscheidung, die die 18-jährige Helen Lucy kritisiert. Fridays for Future müsste sich mehr von der Politik distanzieren, sagte sie, weil sie dadurch als parteiisch angesehen würde und ihren Kritikern daher Grund für viele Anfeindungen gebe.