Am Birklehof wird’s nie langweilig

Wenn internationale Snacks, selbstgeschriebene Raptexte und eine Wanderung durch die Ravennaschlucht auf dem Stundenplan stehen, dann weiß man: Am Birklehof wird’s nie langweilig.

Montagabend – der Speisesaal platzt fast vor Farben, Gerüchen und guter Laune: Länderabend! Die Jugendlichen singen, tanzen, erzählen Geschichten aus ihrer Heimat, und überall duftet es nach den mitgebrachten oder frisch zubereiteten typischen Snacks. Zwischen Lokum, Wasser mit Brause und Chips mit mysteriösem Gewürz steht plötzlich die UK-Gruppe auf der Bühne – mit einem selbst geschriebenen Rap über ihr Land, der für minutenlanges Klatschen sorgt. Andere führen Sketche auf, die witziger sind als so mancher Netflix-Comedy-Special, und wieder andere präsentieren stolz ihre traditionelle Kleidung. Die Stimmung? Hoch wie der Schwarzwald im Winter schneebedeckt.

Am Dienstag wird es vielseitig: Während einige hochkonzentriert modellieren (Ton, nicht Catwalk), stecken andere tief in der Prüfungsvorbereitung – immerhin will man auch akademisch glänzen. Eine sportlichere Truppe macht sich auf zur Wanderung in der Ravennaschlucht, wo Wasserfälle rauschen und der Schwarzwald seine Postkarten-Seite zeigt. Der Rest erkundet Hinterzarten noch ein bisschen weiter – man munkelt, der Becker Beckesepp hat wieder neue Kuchen im Sortiment.

Am Abend wird’s noch mal bunt: In einem Raum werden Freundschaftsarmbänder geknüpft, so eng wie die Bande, die hier entstehen. Auf dem Sportplatz tobt ein Fußballturnier, bei dem um jeden Ball gekämpft wird, als hinge die Weltherrschaft davon ab. Und wer lieber Schleichen und Fangen kombiniert, mischt bei Räuber und Gendarm mit – das endete übrigens in einer epischen Wasserschlacht, bei der wirklich niemand trocken blieb.

© PASCH-net.de/Foto: Lis Reichelt

Zwei Tage, die zeigen: Am Birklehof reicht das Programm locker für ein ganzes Festival – nur ohne Ticketschlange, aber mit umso mehr guten Geschichten.