Schülerinnen und Schüler der Städtischen Oberschule Kitazono haben in der AG PASCH Club das kreative Schreiben geübt. Diese romantische und spannende Geschichte über die 16-jährige Himari und ihre große Liebe ist dabei entstanden.
Kapitel 1: Sommerferien
Es war ein schwülheißer Sommertag Ende Juli. Draußen außerhalb des Schulgebäudes war es laut. Das Singen der Zikaden und die Jubelrufe vom Schulsportplatz vermischten sich und wetteiferten miteinander.
Ich bin Himari Ayase, ich war im zweiten Jahr der Oberschule und 16 Jahre alt. Ich hatte keine besonderen Stärken und war oft allein. Gerade hatte ich im Klassenzimmer ein Buch gelesen. Ich hörte, dass die Tür geöffnet wurde. Nachdem meine Klassenkameraden auf dem Sportplatz gespielt hatten, kamen sie in das Klassenzimmer.
„Tja, der Pass war echt schlecht … Wegen dir haben wir das Spiel heute verloren. Mach bloß keine Fehler beim nächsten Turnier!“ Das war Shunto Hasegawa, meine große Liebe. Er war mein Freund aus Kindertagen, Kapitän des Fußballklubs und beliebt in der ganzen Klasse. „Übrigens, Shunto, hast du irgendwelche Pläne für die Sommerferien?“ Das war Maria Shinohara. Sie war schön, reich und hing immer an Shunto. „Was ist das bloß für eine ... !?“, dachte ich. „Hmm, ich denke, nur Training. Und du?“, erwiderte er ihr. „Ich auch! Dann lass uns in den Sommerferien doch irgendwohin fahren!“, schlug sie vor. Shunto antwortete: „Ist gut. Reden wir noch mal.“
Ich tat so, als ob ich ihr Gespräch nicht hören würde. Andauernd benahm ich mich so erbärmlich. Es war frustrierend. Leise schloss ich das Buch, das ich gelesen hatte. Ich musste Shunto etwas sagen. „Shunto, bald ist doch wieder das Feuerwerk. Wann wollen wir uns denn treffen?“, fragte ich ihn mutig. „Ich richte mich nach dir, Himari!“, antwortete er knapp. Shunto und ich gingen jedes Jahr zusammen mit unseren Familien zum Sommerfest. Als wir klein waren, verstanden wir uns noch gut, aber als wir älter wurden, hatten wir kaum noch die Möglichkeit dazu. Shunto war in der Schule beliebt und daher immer mit jemandem zusammen. Das Sommerfest war für mich die einzige Gelegenheit, um mit ihm allein zu sein.
Dieses Mal wollte ich ihm meine Gefühle mitteilen ...
Kapitel 2: Am Eingang
Kaum hatten die Sommerferien angefangen, ging ich zu Shuntos Fußballspiel. Es waren die letzten fünf Minuten des Spiels und es war Gleichstand. Im Zweikampf gelang es Shunto, ein Tor zu schießen. „Juhuu!“, rief er glücklich. „Toll!“, freute auch ich mich und stand auf.
Ich hatte Durst, also ging ich ein Getränk kaufen. Maria stand am Eingang, als ich ins Stadion zurückkam. „Warte, Himari! Ich weiß, du magst Shunto, oder?“, rief sie mir zu, als ich näher kam. „Was? Warum?“, fragte ich. „Ich habe dich eben gesehen. Du hast dich doch total gefreut, als Shunto das Tor gemacht, nicht wahr? Und dauernd klammerst du dich an ihn!“, warf sie mir laut vor. „Wir kennen uns seit Kindertagen“, begann ich. „Ich habe ihn immer gemocht, schon als wir noch klein waren! Und im Übrigen: Diejenige, die sich dauernd an ihn klammert, bist du!“ „Was soll denn der Spruch?“, rief sie. „Wirklich unglaublich! So eine Frau wie du kann nicht mit Shunto zusammen sein! Ich bin die Einzige für Shunto! Halte dich endlich von ihm fern!“ „Nein!“, rief ich nun auch. „Ich werde dir Shunto definitiv nicht ...“ Ich konnte sie schon nicht mehr hören. Sicherlich war Maria eine schöne Frau und ein viel besserer Mensch als ich. Ich bin so was von ... Ich rannte die Treppe hoch. Die Tränen, die ich die ganze Zeit zurückgehalten hatte, schossen mir in die Augen.
Kapitel 3: Bitterer Sommer
Der Tag des Sommerfestivals war endlich da. Für mich war es ein wichtiger Tag, da ich Shunto meine Gefühle mitteilen wollte. Nachdem das Festival begonnen hatte, trennten wir uns von unseren Familien und konnten endlich Zeit zu zweit verbringen. „Wollen wir etwas essen? Was möchtest du?“, fragte Shunto. „Hm …“ Wir gingen zu einem Feststand. „Was soll ich nehmen? Ich kann mich gar nicht entscheiden“, meinte Shunto unentschlossen. „Weißt du, Shunto ...“, begann ich. „Ah! Es gibt große Zuckerwatte! Himari, du magst doch Zuckerwatte, oder?“ „Eh, ah! Ja, mag ich.“ „Dann kaufe ich welche für dich!“ Dann plötzlich: „Oh! Was macht ihr denn hier?“ Shunto drehte sich um. „Ach, Maria, du bist auch hier!“ Ich sagte kein Wort. „Ich kaufe uns gerade etwas zu essen! Du isst auch mit, oder?“ „Ja!“ „Na dann, Himari, warte hier mit Maria.“ Shunto ging weg. Maria schaute in ihren Spiegel und richtete ihr Haar. „Ich war kurz davor, Shunto meine Gefühle mitzuteilen“, dachte ich, „immer kommt Maria mir in die Quere.“ „Da bin ich wieder. Hier, deine Zuckerwa ...“ Maria nahm ihm die Zuckerwatte aus der Hand. „Danke!!! Woher weißt du, dass ich Zuckerwatte mag?“ Langsam senkte ich meine Hand. Shunto erstarrte für einen Moment. „Schön, dass du dich freust! Dann ist die Schokobanane für Himaris. „Danke.“ Ich nahm einen Bissen von der Schokobanane.
„Ich bin ja so froh! Shunto, lass uns zusammen ein Foto machen“, sagte Maria. „In Ordnung. Himari, kannst du bitte ein Foto machen?“ In diesem Moment lief ein Kind auf Maria zu und rempelte sie an. Durch den Aufprall öffnete sich der Deckel der Yakisoba – das sind gebratene Nudeln –, die das Kind in den Händen hielt. Das Kind fiel zu Boden und die Yakisoba auf Marias Kleidung. „Ah!! So ein Mist!“, fluchte sie laut. „Alles in Ordnung!? Lass uns kurz woanders hingehen. Himari, warte hier“, sagte Shunto. „Ist ok“, antwortete ich nur knapp. Und schon wieder war Shunto verschwunden. Sehnsüchtig starrte ich ihnen nach. Mehr konnte ich nicht tun. Auch heute werde ich ihm meine Gefühle wohl nicht mitteilen können.
Nach einer Weile kehrten die beiden zurück. Warum auch immer hatten sie in beiden Händen Preise. Haben sie mich etwa allein gelassen und sich zu zweit amüsiert? Und das, obwohl ich die ganze Zeit gewartet habe. Vor allem schien Shunto die Zeit mit Maria zu genießen. Ich schmeckte noch immer den bitteren Geschmack der Schokobanane.
Kapitel 4: Einsame Tränen
Endlich war es Zeit für das Feuerwerk. Ich war mit Shunto und Maria am Strand. Es war ein ruhiger und stiller Ort. „Hey! Lasst uns ein Spiel spielen!“, schlug Maria plötzlich vor. „Welches Spiel denn? Wie wäre es mit dem Königsspiel?“, fragte Shunto dann und sah zu mir. „Also ich muss nicht unbedingt …“, fing ich an, doch Maria schnitt mir das Wort ab: „Finde ich gut!“ „Na dann, Stein, Schere …“ Ich wollte nicht. Aber ich hatte den Zeitpunkt verpasst, etwas zu sagen. Reflexartig spielte ich Schere-Stein-Papier, am Ende wurde ich Königin. Für einen Moment dachte ich, ich könnte mich an Maria rächen, aber sie tat mir leid und ich ließ es bleiben. Aber da ich mit Shunto allein sein wollte, bekommt sie jetzt ihre Strafe dafür, dass sie mir im Weg ist, dachte ich. „Na dann, Shunto, du ahmst deine Mutter nach.“ „Echt jetzt? Das ist peinlich!“, nörgelte Shunto. Shunto war seiner Mutter sehr ähnlich und konnte sie lustig nachmachen. Ich habe zum ersten Mal seit langer Zeit aufrichtig gelacht. Maria verstand nicht und knurrte launisch. Es war genau das, was ich erwartet hatte. Shunto sah zu ihr. „Maria, du kennst die Geschichte gar nicht. Tut mir leid, dass ich dich außen vor gelassen habe.“ „Ist schon gut“, erwiderte sie und lächelte, „es sah ja lustig aus, ich beneide euch.“ „Mir tut es auch leid, dass ich keine Rücksicht genommen habe.“ In Wahrheit dachte ich natürlich nicht so. „Kein Problem. Lass uns noch mal spielen!“
„Stein, Schere …“ „Geschafft! Ich bin Königin!“ Maria freute sich übermäßig. „Ich habe Durst, alsooo, Himari, kauf etwas Saft.“ Es war so klar, ich war dran, dabei ist es bis zum Konbini ein weiter Weg. Ich ging los. Die beiden allein zu lassen, machte mich unsicher, aber vielleicht wollte sie allein mit ihm sprechen. Habe ich vorhin etwas Schlechtes getan? Ich glaube nicht, dass Maria wirklich ein schlechter Mensch ist, aber sobald Shunto ins Spiel kam, behandelte ich sie gemein. Bin ich ein schlechter Mensch? In Ordnung, ich entschuldige mich bei ihr, wenn ich zurückkomme, dachte ich.
Als ich zurückkam, sah ich den schockierenden Anblick mit eigenen Augen. Ich konnte Shuntos Rücken sehen. Ich sah, wie sie sich gegenüberstanden und Shunto Marias Hand hielt. Maria bemerkte mich und küsste Shunto mit einem provozierenden Lächeln. Ich war so überrascht, dass mir die Tüte aus der Hand glitt. Der Saft fiel mit einem donnernden Geräusch zu Boden. Shunto versuchte sich umzudrehen und schubste Maria kraftvoll weg. „Himari?!“ Ich war so schockiert, dass ich davonlief.
„Himari!“ Shunto versuchte mir zu folgen, aber Maria packte sein Handgelenk. „Warte! Lass mich nicht allein!“, rief sie laut. Doch Shunto befreite sich von ihrer Hand und folgte mir, aber er konnte mich in der Menschenmenge nicht finden. Maria wurde allein gelassen. Sie verlor ihre Kraft und brach unter Tränen in sich zusammen. Das lang ersehnte Feuerwerk hatte begonnen. Ein riesiges Feuerwerk, das den klaren Nachthimmel bedeckte, explodierte. Es war so nah, dass man dachte, man könne es erreichen, wenn man die Hand ausstreckten würde. Es war ein wunderschönes Feuerwerk, das Marias Niederlage zu feiern schien.
Kapitel 5: Aus tiefstem Herzen
Es verging seit jenem Tag eine ganze Weile, doch ich konnte es einfach nicht akzeptieren. Von Shunto kam eine Mail, doch ich hatte zu viel Angst, sie zu lesen. Diese Liebe war vorbei. Deswegen musste ich Shunto vergessen. Auch meine Eltern machten sich Sorgen um mich, ich sollte schnell wieder auf die Beine kommen. Ich musste plötzlich umziehen, da mein Vater eine neue Stelle bekam. Und das, obwohl ich Shunto noch nicht gesagt hatte, dass ich ihn mag. „Ob Shunto sich wohl einsam fühlt, wenn ich umziehe?“, fragte ich mich.
Am Tag des Umzugs in Shuntos Zimmer: „Warum kann ich Maria nicht sagen, dass ich in sie verliebt bin? Mir kommt plötzlich Himaris Gesicht in den Sinn, deswegen kann ich Maria nicht sagen, dass ich sie liebe. Himari ist meine Kindheitsfreundin und immer an meiner Seite. Himaris Lächeln ist hübsch, und es macht mir Spaß, in ihrer Nähe zu sein. Es macht mich echt traurig, dass sie umzieht!“, ärgerte sich Shunto. „Jetzt verstehe ich! Ich liebe Himari.“ Shunto rannte sofort zum Bahnhof.
Am Bahnhof: „Shunto, er ist nicht gekommen“, dachte ich und stieg traurig in den Zug. Die Tür schloss sich. Der Zug setzte sich in Bewegung. Beim Blick aus dem Fenster sah ich plötzlich, wie Shunto angerannt kam.
„Shunto?! Warum? Solltest du nicht mit Maria …?“
„Himari! Warte! Ich will dir noch etwas sagen! Ich werde dich auf jeden Fall besuchen kommen!“
Was soll ich tun? Ich bin so glücklich. Shunto hat doch Maria, ich bin wirklich widerlich. Aber ich mache mir Hoffnungen. „Ja! Ich werde warten!“
Einen Monat später ...
Ich war allein unterwegs. Auf der anderen Straßenseite war Shunto. Er bemerkte mich auch.
„Lange nicht gesehen“, sagte Shunto zuerst. „Ja. Wie geht es dir?“ „Ich habe dich vermisst, Himari. Ich habe dir etwas zu sagen.“ „Warte, Shunto, was ist mit Maria?“ „Ich habe sie nicht mehr gesehen. Ich dachte, ich mag Maria. Aber am Tag des Feuerwerks wurde es mir klar.“ „Was?“ „Ich, ich mag dich. Ich möchte an deiner Seite sein, ob du glücklich oder wütend bist. Bitte geh mit mir aus!“ Es ist wie ein Traum, dass Shunto mich mag. Mir kamen die Tränen. Ich umarmte Shunto und antwortete: „Ich mag dich auch.“