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Deutschland

PASCH-Mentoring-Programm – persönliche Unterstützung für den Studienstart in Deutschland

Studierende beim Lernen
Alexis Brown © Unsplash

Wer für ein Studium nach Deutschland kommt, hat sicher viele Fragen: Was muss ich im Vorfeld organisieren? Wie wird das Leben in Deutschland sein? Wer kann mir Ratschläge geben? Das PASCH-Mentoring-Programm stellt allen Interessierten erfahrene PASCH-Alumni zur Seite.

Das PASCH-Mentoring-Programm startete im November 2016 mit dem Ziel, den Austausch unter den PASCH-Alumni zu intensivieren. Es bietet Absolventenjahrgängen der PASCH-Schulen sowie Alumni des Internationalen Preisträgerprogramms die Möglichkeit, sich mit erfahrenen PASCH-Alumni – die bereits in Deutschland studieren oder ein Studienkolleg besuchen – zu vernetzen und sich zum Studienstart in Deutschland beraten zu lassen. Zum Wintersemester 2018/2019 gab es 31 neue Mentoring-Paare. Die Mentees stammen aus 15 Ländern. Luana aus Brasilien und ihre Mentee Bhavika aus Indien nehmen seit 2017 am Programm teil und sind mittlerweile sogar Freundinnen. Auch Dhruv aus Indien und Diana aus der Ukraine haben sehr vom Programm profitiert.

„Die Chemie war von Anfang an da.“ – Interview mit Luana und Bhavika

Luana Luana, 28 Jahre, studiert BWL in Berlin. Luana ist Bhavikas Mentorin. | © Zentralstelle für das Auslandsschulwesen

Wie seid ihr auf das Programm aufmerksam geworden?

Bhavika: Ich habe über einen Newsletter der ZfA von dem Programm erfahren und mich sofort registriert. Mein Umzug nach Deutschland stand kurz bevor. Es war einfach der richtige Zeitpunkt. Ich war 2014 das erste Mal in Deutschland, um Indien bei der Deutscholympiade zu vertreten. Wir machten einen Ausflug zur Goethe-Universität in Frankfurt und das war für mich der Moment, in dem ich dachte: Wow, ein Leben in Deutschland wäre etwas für mich! Ich konnte mir sehr gut vorstellen, mit Leuten aus vielen anderen Ländern zusammen zu studieren und zu leben. 2017 bin ich nach Deutschland gezogen, um ein Studienkolleg zu besuchen. Dieses Semester habe ich mein Studium begonnen.

Luana: Ich bin schon seit 2010 in Deutschland und habe ein paar Jahre später eine Mail von meiner ehemaligen Schule bekommen, in der das Programm vorgestellt wurde. Ich fand die Idee interessant und habe mich als Mentorin beworben. Andere Leute kennenzulernen, die mit dem gleichen Hintergrund und dem gleichen Interesse nach Deutschland kommen, ist sehr spannend.

Bhavika Bhavika, 20 Jahre, studiert Wirtschaftsinformatik in Mannheim. | © privat

Wie war euer erster Kontakt und wie ging es danach weiter?

Bhavika: Die erste E-Mail bekam ich im Februar 2017, als ich noch in Indien war. Wir hatten jeden Monat mehrmals Kontakt per E-Mail und Skype. Ich hatte sofort ein sehr positives Gefühl und fühlte mich sehr gut betreut.

Luana: Die Chemie war von Anfang an da. Wir haben uns auch per Whatsapp ausgetauscht, wenn Bhavika Fragen hatte. Unser erstes und bisher leider einziges Treffen war letzten Sommer. Wir haben uns für zwei Stunden in einem Café in Berlin getroffen und uns sehr gut verstanden. Da wir in unterschiedlichen Städten studieren, ist es schwierig mit persönlichen Treffen.

Über welche Themen sprecht ihr?

Luana: Zuerst ging es um Fragen zum Visum. Wir haben auch viel über die Studienauswahl gesprochen: Welche Studiengänge gibt es? Was beinhalten sie? Außerdem über Lebenshaltungskosten, Miete und allgemein über kulturelle Fragen. Was ist anders als in meinem Heimatland? Am Ende sind wir oft abgeschweift.

Bhavika: Als ich mich zum Beispiel fragte, wo ich eine warme Jacke für den Winter in Deutschland besorge, bot mir Luana an, eine von ihr zu leihen. 

Luana: Die Gespräche waren von Anfang an locker. Irgendwann habe ich auch von mir erzählt. Mittlerweile sind wir Freundinnen.

Luana, was macht dir als Mentorin am meisten Spaß?

Als ich nach Deutschland kam, gab es dieses Programm noch nicht. Ich fühlte mich am Anfang ziemlich verloren. Es gab zwar Informationen von meiner Schule, aber ich wusste nichts vom PASCH-Alumninetzwerk in Deutschland. Nun möchte ich anderen in der Anfangsphase helfen und meine Erfahrungen weitergeben. Das ist ein schönes Gefühl.

Bhavika, du kennst beide Seiten, da du mittlerweile selbst Mentorin bist. Welche Rolle ist interessanter?

Das ist schwer zu sagen. Als Mentee muss ich im Prinzip nichts tun, ich bekomme immer Trost und gute Ratschläge. Als Mentorin habe ich eine gewisse Verantwortung, aber das macht mir fast mehr Spaß. Ich fühle mich gut, wenn ich jemanden beraten kann. Das Programm ist auf jeden Fall ein voller Erfolg.

„PASCH ist wie eine große Familie“ – Interview mit Dhruv und Diana

Dhruv Dhruv, 23 Jahre, studiert Bildungswissenschaft und Bildungsmanagement in Freiburg. Er ist Mentor von Diana. | © Goethe-Institut / Bernhard Ludewig

Wie seid ihr auf das Programm aufmerksam geworden?

Diana: Ich bin oft auf PASCH-net und habe über das Netzwerk viele Freunde gefunden. Meine Lehrerin hat mir eine E-Mail mit Informationen zum Mentoren-Programm geschickt. Ich studiere mittlerweile Internationale Beziehungen in der Ukraine und werde im Sommer für zwei Semester in Frankfurt an der Oder studieren. Ich dachte, es wäre eine sehr gute Idee, darüber mit der PASCH-Community zu sprechen und mir Tipps zu holen.

Dhruv: Ich bin seit 2013 in Deutschland und habe schon vor meiner Zeit als PASCH-Mentor hin und wieder Studenten aus Indien Tipps zum Studium in Deutschland gegeben, weil ich gern meine Erfahrungen weitergebe und neue internationale Studenten kennenlerne. Bei einem PASCH-Alumnitreffen im Oktober 2017 in Berlin wurde ich gemeinsam mit anderen Interessierten zum Mentor ausgebildet.

Über welche Themen sprecht ihr?

Diana: Der Austausch mit Dhruv über E-Mail und Skype ist wirklich sehr informativ. Er hat mir alles sehr gut strukturiert, was ich für meine erste Zeit in Deutschland wissen muss und viele Links geschickt: Informationen über die Uni, Freizeit, Alltag, Wohnungssuche, Nebenjobs, Versicherungen, Frankfurt. Ich bin ihm sehr dankbar. Wir sprechen auch über die verschiedenen Kulturen.
 
Dhruv: Diana war sehr daran interessiert, ihren Wortschatz zu erweitern. Ich habe ihr Informationen zu Lernmaterial geschickt und ihr erklärt, wie sie online auf Materialien zu Vorlesungen zugreifen kann. Sie hat nach meinen Erfahrungen gefragt, wie ich mit der deutschen Kultur und dem Studium zurechtkomme.

Diana Diana, 17 Jahre, studiert zukünftig Management und Marketing in Frankfurt an der Oder. | © privat

Was ist das Besondere am PASCH-Mentorenprogramm?

Diana: Für mich ist PASCH wie eine große Familie. Ich bin sehr froh, dass es auch nach der Schule diese Unterstützung gibt und dass die Kommunikation mit anderen ehemaligen PASCH-Schülern weiter geht, dass ich neue Leute kennenlernen und mit ihnen sprechen kann.

Dhruv: Ich finde das Programm sehr gut, weil es internationalen Studierenden dabei hilft, ein Netzwerk aufzubauen und einen ersten Eindruck von der Universitätskultur in Deutschland zu bekommen. Ich hatte das nicht, daher war es am Anfang anstrengend. Nun kann ich anderen Leuten den Einstieg erleichtern.

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