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Brasilien

Mitarbeiterin im Familienunternehmen

Frau mit Brille, weißem T-Shirt und beiger Jacke sitzt vor einem Rechner im einem Büro und lächelt in die Kamera
© privat

Pamela Rafaela Jandre Crovato arbeitet heute im Unternehmen ihrer Familie im Süden Brasiliens und ist für die deutschsprachigen Kundinnen und Kunden zuständig. Drei Jahre ihres Studiums hat sie in Deutschland verbracht und Betriebswirtschaftslehre (BWL) an der Universität Köln studiert.

Unser Familienunternehmen ist in Pomerode. Das ist ein Ort in der Nähe der Stadt Blumenau im Süden Brasiliens. Blumenau wurde von deutschen Einwanderern gegründet, viele Einwohnerinnen und Einwohner sprechen heute noch Deutsch. Auch meine ganze Familie spricht Deutsch, deshalb habe ich es sehr früh gelernt und mittlerweile das Sprachniveau C1. Während meiner Schulzeit am Colégio Sinodal Doutor Blumenau besuchte ich auch Deutschkurse in anderen Bundesstaaten Brasiliens. Im Jahr 2015 konnte ich am Internationalen Preisträgerprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) teilnehmen. Das hat mich sehr beeindruckt, weil ich dadurch einen guten Einblick in das Leben in Deutschland bekommen habe.

Studium in Deutschland

Nach der Schulzeit habe ich erst ein Jahr lang Rechnungswesen an der Universidade Regional de Blumenau studiert, bevor ich nach Bonn gezogen bin. In Deutschland habe ich drei Jahre BWL (Betriebswirtschaftslehre) an der Universität zu Köln studiert und nebenbei in einem multinationalen Medienunternehmen und an der Uni gearbeitet. Im Jahr 2020 war ich bei einem PASCH-Alumni-Treffen in Berlin. Dort habe ich viel über den deutschen Arbeitsmarkt erfahren.

Rückkehr nach Brasilien

Während der Pandemie traf ich im Jahr 2021 die Entscheidung, nach Brasilien zurückzukehren und mein Rechnungswesen-Studium dort fortzuführen. Außerdem arbeite ich zusammen mit meinen Eltern und meiner Tante in unserem Familienbetrieb J. André. Ich kümmere mich um die Finanzen und bin sehr zufrieden mit meinem Job, weil ich gern mit Zahlen arbeite. In meiner Stadt sprechen die meisten Menschen Deutsch, darunter auch einige Kundinnen und Kunden, die ich in unserem Unternehmen betreue. Die deutsche Sprache hat also nicht nur in meinem persönlichen Leben eine große Bedeutung, sondern auch in meiner Arbeit. In unserer Region sind mehrere deutsche Unternehmen wie z. B. Bosch Rexroth und die Netzsch-Gruppe angesiedelt. Meine Deutschkenntnisse haben auf jeden Fall meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht.

Ich möchte PASCH-Schülerinnen und -Schülern raten, so viele Erfahrungen wie möglich zu machen und alle Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu nutzen. Am besten wäre natürlich eine Zeit lang im Ausland zu leben, entweder in Deutschland oder in einem anderen Land. Diese Erfahrung hat mich in vielerlei Hinsicht bereichert und sie hat einen enormen Lerneffekt.