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Rückblick nach einem Jahr

Larissa in einer braunen Jacke vor einer Brücke aus rotbraunen Steinen
© privat

Am Ende des Jahres ziehen die fünf Bilanz: Was haben sie gelernt, was sehen sie jetzt anders und was nehmen sie mit.

Larissa

Dass ich das deutsche Schulsystem näher kennenlernen und meine Deutschkenntnisse verbessern würde, darauf war ich von Anfang an eingestellt. Mit diesem Ziel bin ich nach Deutschland gekommen. Aber jetzt, da sich das Weiterbildungsjahr dem Ende zuneigt, merke ich, dass ich mich auch persönlich und interkulturell weiterentwickelt habe.

In den berufsbildenden Schulen habe ich gelernt, dass es unterschiedliche Bildungswege gibt und, dass man nicht unbedingt studieren muss, um einen Beruf zu erlernen und erfolgreich zu sein. Mit jeder Unterrichtsstunde wurde ich selbstständiger und selbstbewusster. Durch den Unterricht mit Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund habe ich viel über Religion, Heimat, Zugehörigkeit, aber auch Toleranz und Einfühlungsvermögen gelernt. Der Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen hat mir gezeigt, dass auch die Deutschen sehr unterschiedlich sind: einige planen alles im Voraus, andere sind spontan und agieren flexibler. Diese Vielfalt macht Deutschland noch facettenreicher und interessanter!

Außerhalb der Schule habe ich die Sonntagsruhe zu schätzen gelernt: Man muss keinen verkaufsoffenen Sonntag haben, um den Tag genießen zu können! Außerdem ist mir bewusst geworden, dass Freizeit auch eine wesentliche Rolle im Leben spielt und dass man jede Chance im Leben wahrnehmen und das Beste daraus machen sollte.

Heidi

Frau macht ein Selfie, im Hintergrund ein festlich gedeckter Tisch © privat

An meiner Schule hier in Deutschland habe ich viel Neues gelernt und erlebt: die Arbeit mit Muttersprachlern, Notbetreuung, Videokonferenzen, Wechselunterricht, Präsenzunterricht, verschiedene Lernplattformen und wöchentliche Änderungen im Stundenplan aufgrund der Corona-Situation. Außerdem habe ich viel über die Arbeit mit digitalen Medien und eine erfolgreiche Unterrichtsgestaltung gelernt. Diese Erfahrungen nehme ich nun in mein Heimatland mit. Hinzu kommen tolle Bücher und Materialien.

Ich nehme aber auch leckere deutsche Rezepte mit, darunter die Backrezepte von meinen Freundinnen. Leider kann ich die Landschaft und Natur nicht einpacken. Ich habe aber Blätter verschiedenster Laubbäume als Erinnerung gesammelt, die einen Platz in meinem Koffer finden werden.

Nun ist in Deutschland Adventszeit. Die Lichterketten, Kerzen, Kränze und die traditionellen Schwibbögen an den Fenstern schaffen eine ruhige und warme Atmosphäre. Da ich die Weihnachtsstimmung bezaubernd finde, kaufe ich mir jetzt auch Weihnachtschmuck für meine Wohnung in Ägypten.

Vor einem Jahr bin ich mit einem Lächeln und einem offenen Herz hergekommen, habe viel Liebe gegeben und fliege nun mit viel Liebe im Gepäck zurück. Liebe, die mir meine Freunde, Kolleginnen und Nachbarn geschenkt haben.

Uyanga

Eine Frau macht ein Selfie von sich mit einem To Go-Kaffee vor dem Brandenburger Tor © privat

Das Jahr in Deutschland hat mir viel gebracht, obwohl es wegen der Pandemie einige Einschränkungen gab. Als Gastlehrerin eines Gymnasiums und als Gaststudierende der Universität Bamberg habe ich mich fachlich, didaktisch und methodisch weitergebildet.

Zwar hatte ich Deutschland schon zuvor bereist und dabei das Land und die Kultur kennengelernt. Dennoch habe in diesem Jahr viel Neues entdeckt und dazugelernt. Ich würde sagen, dass sich mein Bild von Deutschland erweitert und verfeinert hat.

In der Schule, aber auch im Alltag konnte ich meine Sprachkenntnisse vertiefen. Wie ich schon Anfang des Jahres schrieb, wollte ich die Zeit für mich so gut wie möglich auskosten und das habe ich auch getan. Ich konnte mich nicht nur beruflich weiterbilden, sondern auch persönlich entfalten.

Außerdem habe ich dank dieses Weiterbildungsprogramms Lehrkräfte aus aller Welt kennengelernt. Es war sehr spannend zu erfahren, wie Schulen in anderen Ländern funktionieren.

Gentiana

Foto einer Frau in einem Einkaufszentrum, im Hintergrund ein festlich geschmückter großer Weihnachtsbaum © privat

Das Weiterbildungsjahr war sehr interessant und vielfältig. Ich bin professionell gewachsen und selbstbewusster geworden. Das Jahr hat mir viele schöne Erlebnisse beschert, ich habe neue Erfahrungen gemacht, mich mit anderen ausgetauscht, unterschiedliche Unterrichtsmethoden kennengelernt und das Land erkundet.

Jetzt weiß ich, wie ein Gymnasium in Deutschland funktioniert und wie schön es ist, in einer DaZ-Vorbereitungsklasse zu unterrichten. Ich habe viele Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und der ganzen Welt geknüpft.

Leipzig und Sachsen habe ich in diesem Jahr von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Darüber hinaus habe ich auch weitere schöne Orte besucht, darunter Berlin, Weinheim, Heidelberg, Hannover, Frankfurt und Dresden. Ich habe die Kultur in Deutschland erlebt und auch Feste gefeiert.

In Deutschland habe ich mich impfen lassen und gelernt, mit den Corona-Maßnahmen in der Schule und in der Stadt umzugehen. Ich habe einen schönen Unterricht erlebt und mich auch sprachlich verbessert. Besonders ist mir aufgefallen, wie umweltfreundlich und umweltbewusst die meisten Jugendlichen in Deutschland sind.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein unvergessliches Jahr für mich war und ich mich mit Deutschland sehr verbunden fühle.

Natia

Eine Frau in einer roten Hose und einem weißen Oberteil steht in einem Park neben einer Büste © privat

Vor einem Jahr bin ich in Deutschland angekommen und habe meinen Koffer ausgepackt. Nun packe ich meinen Koffer wieder – was nehme ich mit?

Vieles! Vor allem Dankbarkeit. Ich bin dankbar, dass ich ein ganzes Jahr in Deutschland verbringen durfte und dabei neues Wissen und Erfahrungen sammeln konnte.

Unter Einheimischen kann man die Sprache viel besser lernen, außerdem bin ich deutlich selbstbewusster geworden. Genau dieses neue Selbstbewusstsein nehme ich besonders gerne mit.

Im Laufe des Jahres habe ich verschiedene Fortbildungen gemacht und mir unterschiedliche Bücher angeschafft, unter denen eins hervorzuheben ist: „Das A und O: Deutsche Redewendungen“. In meiner Schule habe ich gemerkt, dass es manchmal hilfreich sein kann, Redewendungen zu kennen, wie zum Beispiel „Ohne Fleiß kein Preis“.

Auch die Kontakte zu den Ortslehrkräften haben das Jahr besonders gemacht. Zudem waren Ausstellungen, Filme, Theaterstücke, Konzerte und Restaurants bedeutsame Bestandteile meines Weiterbildungsjahres. Es war traumhaft, so lange in der Nähe der Stadt Bonn zu leben und täglich mit der Bahn in Beethovens Geburtsstadt zu fahren.

Mein Wunsch, Deutschland hautnah zu erleben und bundesweit zu erkunden, ist gelungen. Ich habe verschiedene Bundesländer bereist, alle vier Jahreszeiten erlebt und war von den vielen Facetten des Landes begeistert.

Neben den vielen Erfahrungen nehme ich auch ein neues Lebensmotto mit: Lache jeden Tag, liebe unendlich, lebe im Augenblick!