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17. Dezember 2021, Südamerika

VR-Ausstellung zu Sophie Scholl mit Beiträgen aus Südamerika

Screenshot der Zoom-Videos der Teilnehmenden
© Goethe-Institut Lima

Neben PASCH-Lernenden aus Südosteuropa beschäftigten sich auch Jugendliche aus Südamerika mit Sophie Scholl und dem Thema Zivilcourage und erstellten Beiträge für ein gemeinsames VR-Museum.

Das Projekt „Sophie Scholl – Geschichte(n) der Zivilcourage“ wurde nicht nur mit PASCH-Lernenden aus zehn Ländern in Südosteuropa erfolgreich umgesetzte. Auch in Südamerika beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Alumni/ae anlässlich ihres 100. Geburtstags mit Sophie Scholl. Das Gedenken an die Galionsfigur der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose war Ausgangspunkt für eines der wohl ungewöhnlichsten PASCH-Projekte seit Bestehen der Initiative. Die Pandemie erforderte bei der Umsetzung des Regionalcamps im hybriden Format viel Kreativität.

Die besondere Herausforderung bestand darin, trotz zunehmender Online-Müdigkeit eine Jugendbegegnung im digitalen Raum zu verwirklichen und die Motivation der Schülerinnen und Schüler dabei aufrechtzuhalten. Das Projektteam, bestehend aus Stephan Reischl (Projektidee, Projektleitung und Theaterreferent), Josef Eder (Choreografie), Matthias Baumann (Medien) und den drei Expertinnen für Unterricht (PASCH-Team Südamerika), beschritt neue Wege und entwickelte ein digitales Pilotprojekt zur sprachlichen und kulturell-medialen Bildung mit DaF-Dokutheater und DaF-Tanztheater, das auch für zukünftige internationale Projekte und Workshops wegweisend sein könnte.

Erste VR-Ausstellung in der PASCH-Geschichte

Nach dem Kick-off im Februar 2021 folgten Workshops mit Lehrkräften und Alumni/ae aus den PASCH-Schulen der Region Südamerika, bei denen das Thema Zivilcourage diskutiert und die Projektmaterialien zu Sophie Scholl erläutert und erprobt wurden. Im Zuge mehrerer Ideenbörsen waren die Lernenden zum ersten Mal gefordert, wichtige Orte, Vorbilder und ihre Botschaft an die Welt in kreativer Weise vorzustellen. Die spannenden Beiträge waren der Grundstein für die erste VR-360-Grad-Ausstellung in der PASCH-Geschichte.

Im Rahmen eines Wettbewerbs wurden die Teilnehmenden für die Camps bestimmt, die im Oktober 2021 virtuell stattfanden. Doch auch für die anderen Schülerinnen und Schüler endete die Teilnahme am Projekt nicht mit dem Wettbewerb. Für Interessierte aus den ersten Projektphasen bestand die Möglichkeit, sich an zwei weiteren Workshops (September 2021) zu beteiligen. Unter Anleitung des Projektteams in Zusammenarbeit mit den Professoren Pablo Padovani und Laura Frega von der Universität Buenos Aires erarbeiten sie eine Zwischenpräsentation und weitere Beiträge für das Museum. Das Interesse der Jugendlichen an der Thematik, aber auch der Form der Auseinandersetzung damit war groß, die Kreativität grenzenlos, weshalb diese zusätzlichen Workshops kurzfristig ins Programm aufgenommen wurden.

In den Online-Camps gingen die ausgewählten Jugendlichen einen Schritt weiter und setzten sich tiefgründiger mit Sophie Scholl auseinander, lasen beispielsweise die Briefe und fanden kreative Wege, das Vergangene mit dem Gegenwärtigen zu verbinden. So thematisierten sie aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und zeigten zugleich Zukunftsperspektiven auf. Dabei bildeten neben den Briefen auch Tagebucheinträge und Zitate den Ausgangspunkt für erste künstlerisch-sprachliche Gruppenarbeiten über Ländergrenzen hinweg. Nach dem täglichen Online-Tanz-Warm-Up, das stets um neue Impulse erweitert und immer selbstverständlicher und routinierter wurde, war es faszinierend zu sehen, wie die PASCH-Schülerinnen und -Schüler ihre unterschiedlichen Talente in die Entwicklung der Werke für die Ausstellungsräume einbrachten: Tänzerinnen, Musiker, Dichterinnen, Schauspieler und Filmemacherinnen arbeiteten in Teams und nutzten dabei neben Zoom auch viele andere Online-Tools für ihren kreativen Austausch.

Zusammengeführt wurden die Sprach-Kunstwerke der Jugendlichen aus Südamerika und Südosteuropa in einer PASCH-VR-360-Grad-Ausstellung. Nach der  überregionalen Vernissage am 30. November 2021 steht diese nun allen Besucherinnen und Besuchern offen: VR-Ausstellung: Sophie Scholl – Geschichte(n) der Zivilcourage.

„Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit,
den ihr euch ums Herz gelegt habt."

Sophie Scholl

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