Schulleitungen diskutieren digitale Transformation

Schulleitungen von 17 PASCH-Schulen der Ukraine trafen sich zu Netzwerktreffen. Bei Hospitationen lernten sie erfolgreiche Projekte und Aktivitäten von Partnerschulen kennen.
Nach fast zwei Jahren ungewollter Pause kamen die Schulleiterinnen und Schulleiter von 17 ukrainischen, vom Goethe-Institut betreuten PASCH-Schulen in Lwiw erstmals wieder persönlich zusammen. Das Netzwerktreffen fand vom 21. bis 23. September statt. Dabei standen die Themen PASCH-Projekte, Schulmanagement im digitalen Zeitalter und die erfolgreiche Implementierung der CLIL*-Methodik im Vordergrund.
Die Digitalisierung ist aus dem Bildungssystem nicht mehr wegzudenken. Was muss man tun, um den digitalen Wandel konstruktiv anzupacken? Welche Kompetenzen brauchen Schülerinnen und Schüler, Lehrende und Schulleitungen in zehn, zwanzig Jahren, um in einer digital transformierten Gesellschaft und Arbeitswelt zu bestehen?
Über diese und andere mit der Transformation des Bildungssystems verbundenen Fragen wurde während des Treffens diskutiert. Spannende Vorträge von deutschen und ukrainischen Referierenden und Vertretenden der ukrainischen Ministerien für Bildung, Forschung und digitale Transformation gaben wichtige Impulse dahingehend, wie die Partnerschulen den rapiden Wandel sicher, souverän und gewinnbringend mitgestalten können. Auch der persönliche Austausch führte zu wertvollen Erkenntnissen.
Hospitationen an den Partnerschulen
In Lwiw befindet sich auch eine der Partnerschulen der ukrainischen PASCH-Initiative, das W. Stus-Lyzeum für Internationale Beziehungen. Im Jahr 1965 gegründet, verfügte es zuerst über einen Schwerpunkt in Fremdsprachen, der mittlerweile noch um ein MINT*-Profil und modernen CLIL-Unterricht ergänzt wurde. Um den pädagogischen Ansatz der CLIL-Methodik noch stärker ganz praktisch in den Fokus zu nehmen, hospitierten alle Schulleiterinnen und Schulleiter am Lyzeum im Kombi-Unterricht Deutsch und Biologie zum Thema „Die Fotosynthese“. Beeindruckend dabei war, dass die Lernenden der 6. Klasse bereits auf Deutsch beschreiben konnten, wie sich der Bau der Chloroplasten vollzieht, und dies anschließend mithilfe eines Experiments im Klassenlabor praktisch nachvollzogen.
„Bewegung hält fit“ – dieses Motto hat die Schulleiterin des Lyzeums Svitlana Uralova in den schulischen Alltag integriert. In der Pause probierten die Gäste daher unter Anleitung des Sportlehrers verschiedene Dehn- und Entspannungsübungen zu Aktivierung, Entlastung und Lockerung aus und zeigten sich hinterher hoch motiviert, ähnliches an ihren eigenen Schulen umzusetzen.
Das Europäische Lyzeum Nr. 6 liegt in Dolyna, einer Stadt mit 22.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in den galizischen Vorkarpaten, circa 630 Kilometer westlich von Kyjiw, und ist die kleinste Stadt unter den Partnerschulstandorten. Umso bemerkenswerter sind die vielfältigen Aktivitäten der Schule im internationalen Austausch, im Engagement für die deutsche Sprache und insbesondere für CLIL, die den Teilnehmenden von Schulleiter Yurii Petrenko präsentiert wurden. Dazu zählten das Austauschprojekt mit der Mittelschule in Koeru, Estland, sowie das Projekt „eTwinning“ der Europäischen Kommission.
Das strategische Netzwerktreffen der Schulleitungen ist eine jährliche Veranstaltung, die nicht nur das Gefühl der Zugehörigkeit zur PASCH-Initiative stärkt, sondern auch dazu dient, den Dialog auf Führungsebene und die Kooperation mit dem Bildungsministerium zu intensivieren.
„PASCH vereinigt uns nicht nur im Bereich DaF, sondern trägt auch zur Vereinigung der Ukraine bei“, fassten die Worte einer Schulleiterin den gelungenen Austausch treffend zusammen.
*CLIL steht für „Content and Language Integrated Learning“ ein Bildungsansatz, in dem das Lernen einer Fremdsprache mit fachlichen Inhalten verschmilzt.
*MINT steht für die Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.