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15. September 2020, Ägypten

ProGirls 2020 – Berufliche Orientierung vom Sofa aus

Auch in Zeiten von Corona müssen sich Jugendliche Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen. ProGirls unterstützt circa 200 ägyptische Schülerinnen bei dieser Aufgabe.

Die Berufsvorbereitung von ägyptischen PASCH-Schülerinnen bei ProGirls (Professional Orientation of Girls) wird seit vier Jahren von den PASCH-Mitarbeitenden am Goethe-Institut Kairo und Alexandria in Kooperation mit EconoWin (Economic Integration of Women in the MENA Region) der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) umgesetzt.

Teilnehmende Firmen vor allem im MINT-Bereich aktiv

Jedes Jahr werden circa 200 Schülerinnen im Alter von 14 bis 17 Jahren aus zwölf privaten und auch staatlichen PASCH-Schulen angesprochen, sich für Praktika und Mentorinnenprogramme sowie Bewerbungstrainings und den GirlsDay zu bewerben. Teilnehmende Firmen, welche die Praktika durchführen und Mentorinnen stellen, sind vor allem im MINT-Bereich aktiv oder beschäftigen Frauen in Führungspositionen, die als Vorbilder für die Schülerinnen fungieren sollen. Hierzu zählen internationale Unternehmen wie Siemens, Vodafone und Coca-Cola sowie ägyptische Firmen wie der Lebensmittelvertrieb Juhayna.

Durch die Mentorinnen erhalten die Schülerinnen nicht nur einen Einblick in mögliche spätere Berufsfelder, ihnen wird auch eine Ansprechperson für persönliche Fragen zur Seite gestellt. Vor allem Strategien zur Entscheidung für einen Studiengang, die Position einer Frau im Unternehmen oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind einige von vielen Themen, die diskutiert werden. 

Mentorinnen berichten online von ihren Erfahrungen

In diesem Jahr wurde die übliche Durchführung des Programms durch das Corona-Virus verhindert und deshalb fanden Mentorinnen-Gespräche für alle Schülerinnen online statt. Hierbei konnten sie mit mehr Firmen von Zuhause aus in Kontakt treten und nach einer kurzen Vorstellung der Firma selbst gezielt Fragen stellen. Ihnen wurden auch verschiedene Lebensgeschichten der Mentorinnen zu Teil, die mitunter sehr persönlich waren und eigene Hürden und Schwierigkeiten der Mentorinnen zeigten. Sie erhielten somit einen umfassenderen Einblick.

Frau Dr. Mona Gamal von der Egypt-Japan University erzählte zum Beispiel, wie es ist als arbeitende Frau eine Familie zu haben, den Haushalt zu schmeißen und auch noch Zeit für sich selbst zu finden. Von Frau Passant Fouad von Juhayna wollten viele Schülerinnen wissen, wie sie sich am besten für das „richtige“ Studium entscheiden können, um somit erfolgreich zu werden. Auch wenn am Ende keine der Schülerinnen einen Masterplan von den Mentorinnen erhielt, konnten im Gespräch Strategien zur Orientierung entwickelt und Unterstützung angeboten werden.

Für viele Schülerinnen zeigt ProGirls auf, dass Frauen auch Berufe ausüben können, die gesellschaftlich eher Männern zugeordnet werden. Als weiterer Schritt werden ihnen die Kontaktaufnahme und das Networking erleichtert und ein erster Einblick in die Berufswelt gewährt.

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