Spannende Debatten im Südamerika-Wettbewerb von Jugend debattiert

Auch dieses Jahr wurde der Wettbewerb Jugend debattiert in Südamerika ausgetragen. Die spannenden Debatten zu aktuellen Fragestellungen gab es erstmals digital und live im Internet zu sehen. Sie beeindruckten Zuschauerinnen und Zuschauer auf der ganzen Welt. Höhepunkt war das Finale am 31. Oktober.
40 Schülerinnen und Schüler zahlreicher DSD-Schulen und Deutscher Auslandsschulen aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay, Peru und erstmals auch Ecuador führten ihre Argumente online mit- und gegeneinander an. In vielen Ländern hatten zuvor trotz anhaltender Schulschließungen neben Schulwettbewerben auch nationale Wettbewerbe stattgefunden.
„Jugend debattiert“ wird von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Kooperation mit der Hertie-Stiftung und weiteren regionalen Partnern organisiert. Mittlerweile findet der Wettbewerb in rund 25 Ländern in Europa, Asien und Amerika statt. Seit 2016 wird in Südamerika debattiert. Vor Ort sind die ZfA-Fachberaterinnen und Fachberater für die Durchführung des Wettbewerbs verantwortlich.
ZfA-Leiterin Heike Toledo nahm am Südamerikafinale teil. In ihrem Grußwort betonte sie, dass der Wettbewerb in Südamerika Schülerinnen und Schüler Deutscher Auslandsschulen und DSD-Schulen verbindet und einen wichtigen Beitrag zur Förderung der deutschen Sprache darstellt. Doch nicht nur das: „Bei diesem Wettbewerb muss man sich in die Meinung eines anderen hineinversetzen können und Argumente kritisch hinterfragen. Damit trägt Jugend debattiert auch zur Demokratieschulung bei.“
Dank Online-Tools war es dieses Jahr auch den Zuschauerinnen und Zuschauern möglich, an den Debatten teilzunehmen, indem sie das Geschehen live auf YouTube kommentierten und digital durch einige Umfragen über die Debattenfragen abstimmten.
In der ersten Qualifikationsrunde wurde zunächst über die Frage diskutiert, ob alle Schülerinnen und Schüler mit einem Computer zur Teilnahme am Unterricht ausgestattet werden sollten. In der zweiten Qualifikationsrunde gab es spannende Debatten über die Frage, ob Personen, die eine Covid-19 Erkrankung überstanden haben, einen befristeten Immunitätsausweis erhalten sollten.
Begegnung in Zeiten von Distanz
Begegnung fand auch in den Pausen zwischen den Debatten statt, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich vorstellten und einen Gegenstand mitbrachten, der sie und ihr Land identifizierte. Daneben gab es im Finale auch ein Rahmenprogramm mit einem Chor aus Bolivien und Videos, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten, was Begegnung in Zeiten von Distanz in ihren Ländern bedeutet und wie diese gelebt wird.
Der deutsche Botschafter in Argentinien, Dr. Ulrich Sante, übersandte den vier Finalistinnen Tabea Kehler aus Paraguay, Fabiana Romain aus Peru sowie Florencia Propato und Constanza Fernández Flores aus Argentinien seine Glückwünsche zum Erreichen des Südamerika-Finale: „Die Waffe der Demokratie ist die Kraft des Wortes, und nicht die Kraft der Macht. Eine lebendige und kritische Debattenkultur ist unabdingbar für das Überleben unseres freien und auf dem Respekt füreinander aufbauenden Gesellschaftssystems. In Zeiten zu denen Nationalismus, Populismus, Fremdenfeindlichkeit, ja auch Hass auf Andersartige erwachsen und erstarken, ist es für mich ein starkes Signal und ein Hoffnungszeichen, dass Jugend debattiert ein so großes Interesse hervorruft und so viele von euch inspiriert“, betonte Sante in seinen Grußworten.
Bei der finalen Debattenfrage, ob der Präsenzunterricht nach der Pandemie durch optionalen Online-Unterricht ergänzt werden soll, ging Fabiana Romain aus Peru als knappe Siegerin des Wettbewerbs hervor. „Ich war überrascht, auf welch hohem Niveau sich alle Debattierenden bewegten. Am besten hat mir am Wettbewerb aber gefallen, dass ich viele Mitschülerinnen und Mitschüler aus anderen südamerikanischen Ländern kennenlernen konnte“, stellt Tomas Loncarica, Teilnehmer aus Argentinien, nach dem Wettbewerb fest. „Der Wettbewerb hat mir das Gefühl gegeben, dass wir Deutschlernenden auch über Ländergrenzen hinaus jederzeit miteinander verbunden sind.“
Interessierte können das Finale gern auf YouTube nachverfolgen: Finale Jugend debattiert Südamerika 2020