„Jugend forscht“ ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb . Wir haben vier Jugendliche getroffen, die mitgemacht haben. Carlotta und Elena wissen jetzt, ob Milch wirklich munter macht. Niklas und Florian verbessern die Steuerung von Flugzeugen.
Biologie: Carlotta und Elena erforschen, ob Milch munter macht
© privatCarlotta
„Milch macht müde Männer munter “, heißt ein alter Werbespruch . Wir wollten herausfinden, ob das stimmt . Milch enthält viel Phenylalanin, das ist ein Eiweißbaustein, den der menschliche Körper unbedingt aufnehmen muss. Im Gehirn entsteht daraus Dopamin – ein Stoff, der die Konzentration fördert . Wir haben Versuchsreihen mit insgesamt 133 Mitschülern gemacht. Eine Gruppe bekam Wasser zu trinken, andere jeweils 200, 400 oder 600 Milliliter Milch und eine weitere Gruppe, ohne dass sie es wusste, eiweißfreie Milch. Dann mussten alle Buchstabentests lösen. Das Ergebnis: Die Schülerinnen und Schüler, die 400 Milliliter oder mehr Milch getrunken hatten, haben am besten abgeschnitten . Sie hatten mehr Phenylalanin im Blut als die anderen. Also stimmt der Spruch: Milch macht munter, und zwar Männer und Frauen.
Dass ich mich für Naturwissenschaften interessiere, liegt bei uns in der Familie . Meine Mutter ist Neurobiologin und mein Vater Biolehrer. Ich will Medizin studieren.
Carlotta über das Experimentieren und über die verschiedenen Testgruppen.
Carlotta: Was haben die verschiedenen Testgruppen getrunken?
Carlotta über den Abgabestress beim Wettbewerb „Jugend forscht“
Elena
Für „Jugend forscht“ haben wir mit den Ergebnissen unserer Versuche eine Arbeit geschrieben. Einfach so drauflos experimentieren geht nicht, man muss einen richtigen Plan machen, wie’s läuft. Die Arbeit darf maximal 15 Seiten haben. Wichtig ist, wissenschaftlich zu schreiben und zu diskutieren, was man rausgefunden hat. Danach kam der Regionalwettbewerb . Dafür macht man ein Poster, baut einen Stand auf und stellt sein Projekt der Jury vor.
Durch „Jugend forscht“ haben wir viel erlebt und tolle Leute kennengelernt. Wir waren in der Schweiz und haben in den Bergen geforscht . Ich habe Blumen beobachtet und Lotti (Carlotta) hat sich mit Murmeltieren auseinandergesetzt . Außerdem wurden wir mit unserem Projekt nach Los Angeles eingeladen. Das war richtig cool, aber auch aufregend , weil wir alles auf Englisch vorstellen mussten. Ich bin ein neugieriger Mensch, deshalb liegen mir Naturwissenschaften. Und wie Carlotta will ich Medizin studieren.
Elena: Wie läuft das mit der schriftlichen Arbeit für „Jugend forscht“?
Elena: Wie war das Forschen in der Schweiz?
Technik: Niklas und Florian verbessern die Steuerung von Flugzeugen
Niklas
© privatFlugzeuge verbrauchen täglich über eine Milliarde Liter Treibstoff . Wir haben uns überlegt, was man verbessern kann, um Flugzeuge sparsamer zu betreiben , und sind schnell auf die Steuerung gekommen. Normalerweise wird ein Flugzeug über Querruder gesteuert, die Ausschläge verursachen viel Luftwiderstand. Wir haben uns dagegen eine Steuerung überlegt, die über die Verwindung (eine veränderte Stellung) des gesamten Flügels funktioniert. So lässt sich der Luftwiderstand verringern . Nach verschiedenen Wettbewerbsrunden von „Jugend forscht“ haben wir beim Bundeswettbewerb 2015 den Sonderpreis für Luft- und Raumfahrt erhalten. Als wir unser Projekt der Jury vorgestellt haben, war ich gar nicht mehr aufgeregt, weil wir davor schon hunderte Male erzählt haben, wie wir darauf gekommen sind.
Ich habe Abitur gemacht und werde jetzt anfangen, Maschinenbau zu studieren, und dann wahrscheinlich Luft- und Raumfahrttechnik.
Niklas: Welche Stationen habt ihr bei „Jugend forscht“ durchlaufen?
Niklas: Wart ihr aufgeregt, als ihr euer Projekt vor der Jury präsentiert habt?
Florian
© privatIch will mal Pilot werden, und wie Niklas bin ich Hobby-Segelflieger. Für Technik und Modellbau interessiere ich mich schon lange. Früher habe ich Autos gebaut, heute Flugzeuge. Mein Tipp für „Jugend forscht“-Teilnehmer: Fangt auf alle Fälle früh genug mit der 15-seitigen schriftlichen Arbeit an! Auch auf die Jury-Gespräche sollte man sich gut vorbereiten und schauen, dass bei der Vorstellung des Projekts alles klappt . Als Segelflugzeug hat unser Modell sehr gut funktioniert. Aber als wir dann einen Motor eingebaut haben, ist es leider abgestürzt . Wir müssen jetzt mal mit Experten reden ob es sich lohnt , an unserer Idee weiterzuarbeiten. Das ist das Tolle an „Jugend forscht“: Man lernt ganz viele Leute kennen, da bieten sich viele Möglichkeiten. Wir haben zum Beispiel eine Einladung ins Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik bekommen und reden da auch mit Experten. Das hilft einem weiter, auch später bei Bewerbungen .
Florian: Seit wann interessierst du dich für Technik?