Nune aus Russland macht zurzeit ihren Master in Trier und engagiert sich ehrenamtlich – das hilft ihr Kontakte zu knüpfen und Deutsch zu lernen.
Nune, was kann man tun, um am Studienort schnell Leute kennenzulernen?
Man sollte proaktiv handeln und im Studienkolleg und an der Universität aktiv auf Leute zugehen. Es ist auch gut, immer wieder an Aktivitäten für Studierende teilzunehmen: hierzu gehören Veranstaltungen von Fachschaften, Sportkurse, Kneipentouren und Wohnheimskneipen. Man könnte auch einer Studierendenverbindung beitreten (es gibt davon männliche, weibliche und gemischte), dadurch wachsen die Anzahl an sozialen Kontakten sowie die Sprachkenntnisse rasant. Man findet zudem schnell Gleichgesinnte, wenn man arbeitet und/oder ein Ehrenamt ausübt oder in einem Verein einem Hobby nachgeht.
Welchen Tipp hast du für das Deutschlernen im Alltag und im Studium?
Baue dir einen Freundes- und Bekanntenkreis aus Deutschen und anderen ausländischen Studierenden auf und bleibe nicht in der Bubble deiner eigenen Muttersprache. Gehe auf Veranstaltungen und mache dort aktiv mit! Man sollte auch Fächer im Studium auf Deutsch wählen und nicht auf englischsprachige Fächer ausweichen. Und auch hier kann es helfen zu arbeiten, ein Ehrenamt auszuüben und sonstigen Aktivitäten nachzugehen, bei denen überwiegend Deutsche sind.
Wenn du an deine erste Zeit in Deutschland zurückdenkst: Was hättest du gerne vorher gewusst oder was würdest du heute anders machen?
Ich würde das Studienkolleg nicht in Berlin absolvieren, sondern in einem anderen Bundesland, wo man der deutschen Kultur schneller näherkommen und sich besser integrieren kann. Ich hätte auch in Marburg das Studienkolleg machen können, in einer kleineren Stadt wäre die Integration vielleicht schneller gegangen. Und ich habe schon viel über Arbeit gesprochen: Ich würde mehr darauf achten, dass ich auch als ausländische Studentin eine gutbezahlte Arbeit bekomme und keine Arbeitsstellen annehmen, wo ich eventuell ausgebeutet werde.