Stories that Move ist ein Online-Lernangebot gegen Diskriminierung. Die Seite bietet Unterrichtsmaterialien zu den Diskriminierungsformen Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung von Musliminnen und Muslimen, Sinti und Roma und LGBT an.
Die Toolbox verfolgt das Ziel, online wie offline eine sichere Lernumgebung zu schaffen, in der über sensible Themen gesprochen werden kann. Schülerinnen und Schüler sollen dabei ermutigt werden, sich mit den Themen Vielfalt und Diskriminierung kritisch auseinanderzusetzen sowie ihre eigenen Meinungen und Entscheidungsmöglichkeiten zu reflektieren. Für den Inhalt verantwortlich ist das Anne Frank Zentrum in Berlin.
Die Toolbox umfasst fünf Module mit einzelnen Unterrichtseinheiten und Aufgabenstellungen zu den Themen „Sehen und gesehen werden“, „Diskriminierung begegnen“, „Lebensgeschichten entdecken“, „Medien kritisch nutzen“ und „Aktiv werden“. In jedem Modul erzählen Jugendliche in Video-Interviews von persönlichen Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung.
Die Videos sind das Kernstück von Stories that Move und sollen Jugendliche darin bestärken, ihre eigene Stimme zu finden. Indem die Lernenden mehr über die Geschichten anderer junger Menschen erfahren, sollen soziale Kompetenzen und Empathie gefördert und die Beziehungen im Klassenzimmer beziehungsweise der Lerngruppe gestärkt werden. Das Projekt will durch die Videos dazu beitragen, im jeweiligen Bildungskontext einen Raum zu schaffen, in dem die Schülerinnen und Schüler frei über die sensiblen Themen und ihre Gefühle sprechen können. Gleichzeitig wird Lehrkräften ermöglicht, die Hintergründe und Auswirkungen von Diskriminierung und Ausgrenzung zu erläutern.
Blended Learning in fünf Modulen
Der Aufbau der Module entspricht dem Ansatz des blended learning. Dieser Ansatz ist eine Mischung aus Präsenz- und Online-Unterricht und er soll einen nachhaltigen und selbstständigen Lernprozess fördern. Die Module finden online statt und anschließend folgen On- und Offline-Aufgaben in Einzel- oder Gruppenarbeit. Klassengespräche und Präsentationen ermöglichen einen offenen Gedankenaustausch. Zum Abschluss jeder Unterrichtseinheit reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre Lernergebnisse – auch dies ist online oder offline möglich.
Und so geht‘s: Auf der Seite von Stories that Move können Sie sich als Lehrperson kostenlos registrieren. Dann sind die Module für den Unterricht einsetzbar. Schülerinnen und Schüler erhalten ein eigenes Nutzerkonto, um auf die Module online zugreifen zu können. Abhängig von der Anzahl der vergebenen Hausaufgaben werden für jedes Modul circa drei bis fünf Unterrichtseinheiten von jeweils 50 Minuten benötigt. Das Begleitmaterial für Lehrkräfte gibt für jedes Modul das entsprechende Bildungsniveau an.
Stories that Move ist mehrsprachig
Die Module sind in den sieben Sprachen (Deutsch, Englisch, Holländisch, Polnisch, Slowenisch, Ungarisch und Ukrainisch) verfügbar und können in der politischen Bildung, im Sprachunterricht, in geisteswissenschaftlichen Fächern, in der Sozialkunde oder in Projekten eingesetzt werden. Zudem kann unter dem Punkt „Länderspezifisches“ genauere Informationen an die Lehrplan-Anforderungen der entsprechenden sieben Länder entnommen werden. Außerdem findet man auf der Seite Erfahrungsberichte von Lehrenden zu den Materialien.
Im Sommer 2018 erhielt Stories that Move als „herausragendes Unterrichtsmaterial“ den Comenius-EduMedia-Award. Der internationale Preis wird von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien (GPI) vergeben.
Seit April 2021 können PASCH-Lehrkräfte weltweit an der Fortbildungsreihe Stories that Move teilnehmen. Diese wird von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin durchgeführt.